Leichtigkeit hat in meiner Welt nichts mit Rücksichtslosigkeit zu tun. Es geht weder darum sich selber, auf Kosten anderer das Leben zu erleichtern noch geht es darum weg zu schauen und das Leid anderer zu ignorieren.

 

Sobald ich daran interessiert bin das Schwere aus meinem Leben zu verabschieden und mir mehr Leichtigkeit wünsche, darf ich meinen Fokus entsprechend lenken. Es nützt mir nichts, wenn ich mich beSchwere: „das Programm ist so schwer…“, „…die Umstände sind wirklich schwer…“, “die Kollegen machen mir das Leben schwer”, „wenn ich nicht immer so lange arbeiten müsste, dann wäre es viel leichter…“, „das innere Bewusstsein konstant auf das Schöne auszurichten ist so schwer…“.

 

Ja kein Wunder, wenn ich mich nur auf das Schwere konzentriere!?!

 

Wenn ich mir im Geiste oder auch laut immer wieder vor Augen führe, wie schwer das Leben ist, dann bleibts auch schwer. Da ist gar kein Raum für Leichtigkeit.

 

Es wird egal sein, was man tut, wo man hin geht und mit wem man sich umgibt, wenn man meint, das Leben sei hart, schwer und ungerecht, dann wird das Leben genau das bestätigen. Es kann gar nicht anders, energetisch kann nur dieses Ergebnis angezogen werden.

 

Ein weiterer Punkt, warum sich manche Menschen fast vor Leichtigkeit fürchten hat wiederum mit unseren gesellschaftlichen Prägungen zu tun. Wenn wir nicht genug Schwere erlebt haben, das Leben nicht hart genug zu uns war, die Arbeit nicht schwer ist, die Kinder es einem nicht schwer machen, haben wir es auch nicht verdient ein leichtes Leben zu führen.
Ja im Gegenteil es scheint fast so, als müsse man sich dafür schämen – da kann ja was nicht stimmen… 😛
Schonmal überlegt, dass wir entsprechend durch Eltern, Erziehung und Gesellschaft einen Stempel aufgedrückt bekommen haben, der uns dies glauben lassen will!!!
Einige wiederum fürchten sich vor dem Neid der anderen, wenn sie zugeben würden, dass sie viel Leichtigkeit im Sein fühlen.
Ja, es gibt wirklich schwere Schicksale, das meine ich an dieser Stelle gar nicht – dazu ließe sich ein eigener Artikel schreiben.
Und es gibt die, die sich ständig beschweren wegen Kleinigkeiten oder weil sie vor Jahrzehnten schwere Zeiten hatten und dabei gar keinen Blick mehr dafür haben, was in ihrem Jetzt schon ziemlich leicht fließt.

 

Das sagt sich so leicht, wenn man alles hat, was man braucht: Gesundheit, Nahrung, Zuhause, Familie, Freunde, Kleidung, Geld,…

Wie oft höre ich: „du hast es ja auch leicht, dir geht’s gut, du hast eine tolle Familie, arbeitest gerne, siehst gut aus, kannst viel reisen …

 

Ja stimmt. Und wie es so häufig im Leben ist: gesehen wird nur die Bergspitze, der Weg dahin bleibt den meisten verborgen. Ich durfte das in meiner Welt auch lernen – Schritt für Schritt.

Auch ich habe es nicht stets so leicht gefühlt und es ist nicht so gewesen, dass ich in den heutigen Zustand hinein geboren wurde und mir alles in den Schoß gefallen ist.

Ich hatte hervorragende Lehrerinnen und Lehrer und kann aus eigener Erfahrung sagen, wie wertvoll es ist, die passenden Inspirationen anzunehmen. Und auch für mich geht da noch so viel mehr – das Leben ist ein Entwicklungsprozess und wir bekommen alle die Chance es als solches zu gestalten.

 

Es ist sinnlos sich auf dem Weg dahin mit anderen Menschen zu vergleichen, denn ehrlich gesagt, ich bin ich und Du bist Du. Und das ist auch gut so =)

 

Im Yoga sprechen wir gerne davon, dass es nicht um Wettbewerb geht – im Leben ist es genauso. Es geht nicht darum beim anderen zu sehen, wo der es viel einfacher hat um dann rechtfertigen zu können, warum ich selber es nicht so leicht habe. Denn wohin lenke ich in dem Moment mein Augenmerk!?

 

Oder, was auch oft getan wird, Leute leiden mit anderen, die krank sind, in armen Verhältnissen leben oder einen anderen Schicksalsschlag erlitten haben mit.

Nach dem Motto: wie kann ich hier feiern und es mir gut gehen lassen, während der andere Mensch so leiden muss!? Und bei all dem MitLeid lassen wir unsere Energie wieder genau dahin fließen, wo wir sie nicht haben wollen.

 

Ein Beispiel aus meinem privaten Umfeld: ich habe eine jüngere Schwester, die als wir Kinder waren phasenweise sehr krank war, dann kaum Luft bekam und im Bett liegen musste. Ich, als ältere Schwester, selber kleines Kid habe damals mit ihr gelitten, es war furchtbar mit ansehen und hören zu müssen, wie schwer teilweise jeder Atemzug für sie war.

Ich konnte nichts tun.

Es erschien mir so unfair, dass ich, während es ihr so schlecht ging, hätte fröhlich rennen, toben und spielen können. Ich hatte Schuldgefühle, dabei konnte ich gar nichts dafür. Und ich konnte auch nichts dagegen tun.

Es hat eine Weile gedauert, bis ich entdeckte, dass ich mir selber nicht erlaubte frei und fröhlich zu spielen.

 

Im Grunde war das Beste, was ich tun konnte mich auszutoben, viel Kraft zu tanken und sobald ich wieder bei ihr am Bett war ihr positive Energie zukommen zu lassen.
Was hätten wir davon gehabt, wenn wir beide nicht getobt und gespielt hätten!?

 

Mitleid hat noch niemandem geholfen. Es ändert diese Welt nicht und lässt sie nicht zu einem besseren Planeten werden. Im Gegenteil, es verstärkt die negativen Energien.

 

Mitgefühl ist was ganz anderes.

Um wirkliches Mitgefühl zu praktizieren ist es wichtig zunächst bei sich zu sein, sich selber zu fühlen, wahr zunehmen. Die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und dafür einzustehen. Erst, sobald die persönlichen Bedürfnisse erkannt und gedeckt sind, fällt es uns leicht konstruktives Mitgefühl zu leben. Dann könne wir aus der Leichtigkeit heraus auch dafür einstehen es um uns herum leichter werden zu lassen.

 

Fokussieren wir uns zunächst jeder auf sich selber und eben auf die eigene Leichtigkeit im Sein.

 

Wie kann jeder das am leichtesten für sich erreichen!?

 

Es gibt bestimmt viele Dinge, die Dir leicht fallen, die Du mit Leichtigkeit schaffst!?

Und dabei müssen das keine riesen großen weltbewegende Aktionen sein, wie einen Weltkonzern zu führen oder die größte Technik zu entwickeln. Es sind die kleinen, feinen Dinge, die den Unterschied machen.

Oftmals sind das auch genau die Fähigkeiten, an denen Du Freude hast. Es ist rein psychologisch betrachtet schon so, dass das, was uns leicht fällt und Spaß bringt besser gelingt und glücklicher macht.

Das ist zum Beispiel auch ein Grund, warum ich es wichtig finde Stärken zu stärken und sich weniger auf die Schwächen zu konzentrieren. Mit bewusster Aufmerksamkeit auf das, was uns unterstützt und wir gut können machen wir es uns leichter.

 

Macht das Sinn für Dich? Du darfst mir gerne unten im Kommentar Deine Gedanken dazu mitteilen.

 

Schenke Dir selber einfach mal einige Minuten und überlege was gelingt Dir besonders leicht? In welchen Momenten hast Du die Leichtigkeit im Leben gefühlt? Wie hast Du Dich konkret gefühlt? Hole diese Emotionen wieder hervor und mach sie groß. Bade in den leichten schönen Gefühlen. Lade jede Zelle Deines Körpers damit auf.

 

Diese Übung kannst Du jederzeit und so oft wiederholen wie Du willst und mit jedem Mal wirst Du sehen, wie viel leichter es Dir fällt und Du wirst spüren, wie gut es sich für Dich anfühlt.
Die guten Gefühle in Dir sind sozusagen Dein geöffneter Fallschirm mit dem Du leicht schwebend durchs Leben gleiten kannst 😉

 

Mach es Dir leichter und leichter und feier Dein Leben – bunt, frei und liebevoll!

Ich wünsche es Dir!

Happy Grüße <3

Cathrin