Kennst Du das, morgens wach zu werden, aufzustehen und der Rücken schmerzt, so dass Du Dich kaum bewegen kannst? Vielleicht liegt es noch gar nicht so lange zurück, dass Du sogar in eine super tolle Matratze oder ein Kissen investiert hast und trotzdem schmerzt der Rücken!?

Während wir uns den ganzen Tag über auf unendlich viele To-Do´s konzentrieren um allen Anforderungen zu genügen, gibt es meist gar keinen Raum für die kleinen oder größeren Wehwechen.

Emotionen wie blockierte Unzufriedenheit, Angst, Leidenschaft, Wut,… werden überhört.
Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Nervositäten, Magenverstimmungen, Muskelzucken, Gewichtszunahme, Anspannungen, und all solche Anzeichen werden alle nicht beachtet. Sie werden übergangen und weg gesperrt.

 

Jede ungehörte Emotion hinterlässt Spuren im Körper.
Irgendwo müssen diese inneren Anspannungen ja bleiben.

 

Der Körper ist der Spiegel unserer Seele.

 

Unser Rücken richtet uns auf und unterstützt uns im Leben stabil zu sein. Was, wenn wir uns, aus welchen Gründen auch immer, nicht stabil im Leben fühlen und sich diese Emotion in Form von Rückenschmerzen Ausdruck verschafft!?

Wie Innen so Außen.

Das Muskel- und Fasziengewebe reagiert. Die Elastizität dieser Gewebeschichten lässt nach, Verklebungen und Verkürzungen entstehen zudem kommen Fehlhaltungen der Wirbelsäule dazu und dann kann´s schmerzhaft werden.

Auch deswegen ist es sinnvoll, noch bevor wir uns aus dem Bett bewegen, den Körper erstmal genüsslich zu dehnen und zu strecken. Das Fasziengewebe wieder lang zu machen. Bewusst in den Tag zu starten und wahrzunehmen, wie wir uns fühlen.

 

In diesem Beitrag heute stelle ich Dir eine Yogaübung vor, um den unteren Rücken von Blockaden zu befreien.

 

Es geht vor allem um die Förderung der Beweglichkeit um die Lebensenergie, oder wie wir im yogischen sagen: das Prana, fließen zu lassen.

Für uns alle ist es wichtig hier geschmeidig zu bleiben. Der untere Rücken braucht eben so viel Beweglichkeit wie auch Kraft. Wer unter einem Hohlkreuz oder Beschwerden vom Ischias leidet darf diesem Teil des Rückens besondere Aufmerksamkeit zukommen lassen um zurück zu Stabilität und Standvermögen zu finden.

Um die Yogaübung noch einfacher ausführen zu können, habe ich Dir dazu ein Video gedreht, indem ich den Aufbau mit Dir zusammen mache.

 

 

 

Du brauchst dazu keine Yogamatte, kannst Dich auch einfach auf den Teppich oder einen Stuhl setzen. Sobald Du eine Matte hast, darfst Du sie natürlich gerne nutzen 😉 .

 

Und dann fühl Dich eingeladen:

zunächst in einen aufrechten Sitz zu kommen. Das kann so wie ich hier auf den Fotos ein kreuzbeiniger Sitz sein oder der Schneidersitz ohne Sitzkissen. Falls es Dir nicht gut möglich ist so aufrecht zu sitzen, versuche eine flach gefaltete Decke unters Gesäß zu schieben.

Oder Du setzt Dich gerade auf den vorderen Teil eines Stuhles. Die Beine sind hüftbreit geöffnet, im 90 Grad Winkel ausgerichtet, die großen Zehen zeigen nach vorne. Der Bauchnabel ist zur Wirbelsäule gezogen und der untere Rücken lang, komme schön raus aus dem Hohlkreuz!.

 

Wachse aus Deiner Wirbelsäule heraus nach oben in die Länge und dann nimm mal bewusst Deinen Rücken wahr:

wie fühlt er sich an?
Beobachte, wie Du Brustkorb und Schultern hältst und wo sich Dein Körper im Atemrhythmus bewegt.

 

  1. Für die ÜBUNG stelle Deine Fingerkuppen neben dem Becken auf und richte Dich mit Kraft Deiner Arme ganz gerade auf. Drücke Dich mit den Fingerkuppen ab und neige Dich aus dem Hüftgelenk heraus ganz leicht nach vorne, so dass dein Brustbein nach vorne, oben strebt.
    (Wenn du auf einem Stuhl sitzt lege die Hände entspannt auf den Oberschenkeln ab und achte darauf, dass Dein unterer Rücken auch lang bleibt.)
  2. Drücke Dich mit der rechten Hand etwas vom Boden weg, so dass sich Dein Oberkörper nach links neigt. Achte darauf, dass Deine rechte Gesäßhälfte am Boden bleibt.
  3. Verlagere Deinen Rumpf nach vorne, dann nach rechts und nach hinten.
  4. Lasse Deinen Rumpf kreisen ohne die Wirbelsäule zu beugen.
    Wechsel zwischendurch die Drehrichtung und ändere die Größe und Geschwindigkeit der Kreise.

 

Spüre anschließend noch einen Moment im Sitzen nach.

 

Wer bereits die Chance hatte an meinem Unterricht teilzunehmen, weiß, dass es sich hier nicht um ein Sportprogramm handelt. Ja, es ist auch mal anstrengend, aber es ist die ausgeglichene Mischung, auf die es mir ankommt. Ich lege Wert auf die bewusste Wahrnehmung und weise gerne darauf hin in die entsprechenden Körperstellen hinein zu spüren und darauf zu achten, was dort gerade passiert.

 

Die tiefe Rückenfaszie zum Beispiel ist von Fühlern übersät, die ständig Informationen ans Gehirn liefern.

 

Dieses Fasziengewebe mit seinen Fühlern durchzieht unseren ganzen Körper und ist wie ein Sinnesorgan, sozusagen unser sechster Sinn oder auch Bewegungssinn genannt.

Die Wahrnehmung des Körpers über sich selbst ist sogar für so scheinbar einfache Tätigkeiten wie das Aufrechtsitzen und -stehen sehr wichtig. Die Signale wandern von den Fühlern über das Rückenmark bis ins Gehirn, und zwar in den Teil des Hirns, der mit dem Gefühl für das Selbst verbunden ist.

Und wenn wir das jetzt mal fortsetzen, so erscheint es doch logisch, dass Bewusstsein abhängig ist von der Wahrnehmung des Körpergefühls. Auch deswegen heißt es bei mir „Yoga 4 body & mind“.

Bei der Vernetzung von Seele, Geist und Körper ist es wertvoll auf allen Ebenen zu einem gesunden Wohlgefühl beizutragen.

Wenn wir nicht auf unsere Seele hören, spricht sie mit ihrem Körper zu uns… er würde krank werden.

 

Sobald wir lernen im Alltag neben allen to Do´s uns zuzuhören, Emotionen zu erkennen, die Körpersignale zu spüren, fördern wir damit auch unseren geistigen Bewusstseinsgrad – ganz zu schweigen von unserem verbessertem Wohlgefühl.

In diesem Sinne, spüre, wie Deine Seele sich unterstützen mag, was sich für Deinen Geist und Deinen Körper wirklich stimmig und gut anfühlt und dann folge diesen Impulsen.

 

Happy Grüße

Cathrin