Hallo Du Liebe, Du Lieber,

wie Du vielleicht schon weißt, heute verlasse ich das wunderschöne Hamburg wieder. Meine Reise führt mich erneut ins Rhein-Main-Gebiet, um genauer zu sein es geht nach Wiesbaden, mit dem Taunus vor der Tür.

 

Ich freue mich riesig und mein Mountainbike auch – yeahie Trainingseinzugsgebiet wieder vor der Tür =).

 

In Hamburg habe ich in der für mich perfekt gelegenen Ecke gewohnt. Dort war es für Stadtverhältnisse relativ ruhig, der Bär steppt jedenfalls woanders. Wenn ich laufen gegangen bin, hatte ich die Wahl an die Alster oder in den Stadtpark zu laufen.

 

Es gibt viele tolle Ecken in Hamburg: schöne, attraktive, außergewöhnliche, elegante, erfrischende, individuelle, sympathische,…. Kurz, eine tolle Stadt.

Und ich habe zum ersten Mal einen engen Draht zu meiner Nachbarschaft und meinem direktesten Umfeld aufgebaut.

 

Ich liebe die bunte freie Anonymität in Großstädten und durch meine häufigen Umzüge bin ich es gewohnt gewesen höchstens, wenn überhaupt zu den direktesten Nachbarn, weil man sich mal im Flur über den Weg gelaufen ist, einen Bezug zu haben.

Ansonsten war das alles oftmals freundlich, jeder hatte seinen Rhythmus, wenns was auszutauschen gab, ist das gelaufen und alles ziemlich anonym. Ich hatte keinen festen Bäcker-, Obst- oder Blumenladenkontakt… und das war ok.

Ein Teil meines Herzens ist wie eine alleinziehende freie Wölfin – nicht einsam und gerne mal alleine =)))

Ich komme sehr leicht mit Menschen in Kontakt – in meiner Welt sind wir sowieso allgegenwärtig miteinander verbunden. Und manchmal ist es auch einfach schön für sich sein zu können. Fremde Menschen begegnen sich meist auf einer anderen Ebene als Vertraute, Bekannte.

 

In Hamburg hab ich es mal bewusst anders gelebt und in meinem direkten Umfeld ein interessantes bereicherndes für meine Verhältnisse nahes Nachbarschaftsnetzwerk erlebt.

Mit einigen dieser wundervollen wertvollen Menschen ist es besonders schön gewesen.

Kinder sind geboren und gewachsen, es wurden Tipps, Ideen, Eier, Äpfel, Mehl und Zeitungen an den Türen getauscht, Freuden geteilt, ein nettes Gespräch „zwischen Tür und Angel“, nachbarschaftliche Unterstützung – sehr wertvoll und inspirierend!

Kennst Du das, es gibt Menschen, bei denen darfst Du einfach sein!?

Ja, wunderschön sowas, ich fühle mich reich beschenkt und sage an dieser Stelle einfach mal D A N K E!!! Ich weiß, dass das nicht jeder so erleben darf.

 

Ein Rentner teilte mir neulich seine Story eines kompliziert gemachten nachbarschaftlichen Verhältnisses mit.

Und weil ich solche ähnlichen Konfliktgeschichten öfter zu hören bekomme (bringt mein Beruf so mit sich ;), selber auch schonmal ein angespannteres Zusammenleben in der Nachbarschaft erlebt habe, teile ich diese anschauliche Alltagssituation heute hier mit Dir.

 

Über ihm wohnen zwei junge Frauen, mindestens 45 Jahre jünger – wobei das nicht eine Frage des biologischen Alters ist, und doch kannst Du Dir vorstellen, dass dieser Generationsunterschied Potential zum üben von gegenseitigem Verständnis beinhaltet.

 

Das Alter spielt keine Rolle viel wichtiger ist, wie jung und vor allem FLEXIBEL ist der Geist?

 

In diesem konkreten Falle konnte der Rentner nicht sagen, was diese beruflich machen, jedenfalls kommen sie zu den „unmöglichsten Zeiten“ nach Hause und auf die Idee Musik zu hören, waschen, telefonieren, saugen.
Er beschwerte sich, dass die gesetzliche Mittagszeit zwischen 12:30 – 15:00 Uhr nicht eingehalten werde. Das störe ihn und so einiges mehr…

 

Als ich ihn fragte, ob er mal bei den Nachbarinnen angeklopft habe und ihnen freundlich ein Feedback zu seiner Wahrnehmung gegeben habe, verneinte er mir dies.

 

Dabei kann es so zielführend sein, den offenen Austausch zu suchen, um einen gemeinsamen Nenner zu finden, wie man sich als Nachbarn entsprechend miteinander wohl fühlen kann.
Warum nicht einfach drüber sprechen???
Ohne „Rumgemecker“ sondern einfach offen und ehrlich sagen, wie wünsche ich mir das.

 

Sprechenden Menschen kann geholfen werden!

 

Diese zwei arbeiten vielleicht im Schichtdienst eines Krankenhauses, als Stewardess, Balletttänzerin am Theater oder haben aus anderen Gründen einen ganz anderen Rhythmus!?
Vermutlich wissen sie nicht mal was davon, wie sehr er sich belästigt fühlt.

In einem freundlichen offenen Gespräch kann jeder anbringen, was man sich von der anderen Partei wünscht um sich wohlfühlen zu können und einen guten Weg zu finden. Dabei gilt es vor allem darauf zu achten:

Sei bei Dir und verzichte auf verurteilende Du-Botschaften – sonst fällt das Ganze gleich ins Wasser!
Und eine gewisse Kooperationsbereitschaft und Toleranz ist zudem zielführend.

 

Es gibt diesen weisen alten Indianerspruch, der so ähnlich lautet wie: ‚Erst wenn du drei Monde lang in den Mokassins eines anderen Menschen verbracht hast, kannst du dir ein Bild über dessen Leben machen.“

 

Wir dürfen gerne daran denken, es steht nicht an der Haustür geschrieben, wie man sich in einem nachbarschaftlichen Miteinander wünscht zu leben.
Jeder lebt seinen persönlichen Lifestyle, der sehr unterschiedlich sein kann, denn das schöne ist, das Leben ist bunt und Menschen sind es eben auch, jeder auf seine einzigartige Art&Weise.

 

Sicherlich gibt es Menschen, die das noch nicht erkennen können und auch gar nicht anders können als Worte zu verdrehen, ein offenes Gespräch missverstehen wollen und sofort auf Abwehr und Angriffmodus umschalten…. Auch das gibt es.

 

Um Verständnis zu bekommen dürfen wir uns miteinander verständigen und verstehen und vor allem uns selber… eine menschliche Herausforderung.

 

Da kann ich nur sagen – Veränderung hilft.
Entweder äußerlich und vor allem innerlich. Vor uns selber können wir nicht weglaufen, wir nehmen uns immer mit!

 

In der großen Stadt trifft sich eben alles, also kann man da auch Menschen über den Weg laufen, die schwingen überhaupt gar nicht auf einer Wellenlänge.
Sobald ich da keinen Bock drauf habe, darf ich mir überlegen, wo ich aufs Land ziehen könnte oder sonstwo in die Einsamkeit gehen.

 

Einige können wenig aus ihrem Leben, über den Tellerrand, herausblickend erahnen wie anders Leben noch sein kann oder eben, wie in diesem Falle, das Leben sich verändert hat, Tagesrhythmen sich verändert haben…

 

Manche urteilen zu schnell und merken gar nicht, wie sehr sie bei aller Urteilerei eine negative Energiespirale erzeugen – am meisten für sich selber.

 

Das, was Du ausstrahlst kommt zu Dir zurück.

 

Dies kann nicht gesund sein. Mich wundert es auch nicht, dass dieser Rentner so einige körperliche Beschwerden mit sich bringt… Wie in meinem letzten Blogartikel beschrieben https://yoga4bodyandmind.de/1153-2/ , wer sich oft über dies und das beschwert braucht sich nicht wundern, dass das Leben so schwer wird.

 

Hast Du tolle Nachbarn? Hast Du ihnen das auch in den letzten Tagen nochmals mitgeteilt!? Ansonsten folge dem Impuls, sobald Du einfach mal wieder DANKE sagen möchtest.
Eine tolle Nachbarschaft ist ein wunderschönes Geschenk.

Ich wünsche uns allen: sind wir glücklich in unserem home sweet home!

 

Drei Jahre, 4 Monate und 28 Tage durfte ich bis jetzt in Hamburg genießen und sage Danke. Auch an all die wundervollen Menschen, die mir diese Zeit und diesen Raum mitgegeben haben. Die Erinnerung trage ich voll Wertschätzung im Herzen.

Hamburg ist für mich Hafenstadt geworden, die frische Brise hat mir viel Klarheit gegeben und ich ankere hier gerne und wieder! Freue mich schon auf jedes Wiedersehen <3.

Jetzt mache ich erst mal meine Leinen los und begrüße einen neuen Ort, andere Straßen, Landschaften, Häuser, Räume, Menschen, Nachbarn, Tiere, Bäume, Wälder, Parkanlagen, Flüsse, Erlebnisse, Träume,…

 

 

happy day

Cathrin